Abfahrt Herren

Andreas Sander holt in der Abfahrt die dritte Silbermedaille für Deutschland

Das WM-Märchen für die deutschen Skifahrer geht weiter! Andreas Sander zeigt bei der Abfahrt eine sensationelle Leistung und fährt zu Silber, verpasst den Weltmeistertitel sogar nur um eine winzige Hundertstelsekunde. Gold gewinnt wie schon im Super-G Vincent Kriechmayr aus Österreich und kürt sich damit zum Doppel-Weltmeister. Auch die Schweizer holen sich durch Beat Feuz mit Bronze die bereits fünfte Medaille bei diesen Titelkämpfen.

Genau wie Romed Baumann und Kira Weidle war auch Andi Sander in dieser Saison und sogar in seiner gesamten Karriere überhaupt noch nie auf dem Podest gestanden. Umso erstaunlicher, wie er heute auf den Punkt genau über sich hinausgewachsen ist und mit welcher Entschlossenheit er diese schwierige WM-Abfahrt gemeistert hat. Kriechmayr, der mit Startnummer eins das Rennen eröffnete, legte mit einer fast perfekten Fahrt eine Zeit vor, die schon vermuten ließ, dass sie schwer zu unterbieten sein wird. Direkt nach ihm mit Nummer zwei startete Andi Sander und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihm. Speziell in dem extrem steilen und eisigen Mittelteil fuhren diese beiden Athleten in einer eigenen Liga und alle folgenden Mitfavoriten bissen sich die Zähne aus. Denn auf der zunehmend ruppiger werdenden Piste wurde es immer schwieriger, die optimale Linie zu halten.

Für die restlichen deutschen Starter lief es nicht optimal. Romed Baumann konnte nicht an seine Performance im Super-G anschließen und kam als 14. ins Ziel, wo er beim Abschwingen auch noch sehr unglücklich stürzte und unter den Absperrungs-Polstern verschwand. Mit blutigem Gesicht und Schnittverletzungen konnte er aber den Zielraum selbstständig verlassen und ich hoffe sehr, dass er sich nicht ernsthafter verletzt hat.
Thomas Dressen hatte ja nach seiner Hüftoperation, sehr langer Pause und erst zehn Trainingstagen heute sein Comeback-Rennen und beendete dieses auf Rang 18. In einigen Passagen war er schon wieder ganz gut dabei, aber insgesamt fehlt ihm natürlich schon noch ein bisschen die Sicherheit und das Selbstvertrauen. Das kommt schon wieder.
Der vierte deutsche Starter, Dominik Schwaiger, war im oberen Teil sehr engagiert und risikofreudig unterwegs, musste sich dann aber nach einigen Fehlern mit Rang 22 begnügen.

Nun ist die erste Woche dieser Weltmeisterschaft vorbei und aus deutscher Sicht ist es wirklich perfekt gelaufen. Drei Silbermedaillen – damit haben wahrscheinlich die wenigsten gerechnet.

Morgen stehen die beiden Kombinationen auf dem Programm. Vor allem bei den Damen gibt es sehr viele Favoritinnen auf Edelmetall und ich freue mich schon auf spannende Entscheidungen!

Schönen Sonntag!
Eure Maria


7 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Simone Horstmann am 14. Februar 2021 um 16:42

    Super Leistung von Andi. Toll geschrieben von Maria.
    Danke

  2. Veröffentlicht von Joachim Fischer am 14. Februar 2021 um 17:25

    Was für ein spektakuläres Rennen .
    Eine Werbung für den Skisport .
    Ich freue mich schon so auf die 2te Woche und auf die Analysen von Dir Maria .

  3. Veröffentlicht von Nele am 14. Februar 2021 um 17:29

    Wow….was haben wir für eine super tolle Manschaft…..WAHNSINN -es ist so super toll und ich freu mich
    für alle 3 -vor allem aber für den Andi -der war drann und hat es sich sowas von verdient.KLASSE
    Aber auch tolle Fahrt von Thomas -nach so kurzer Zeit schon wieder so gut drauf-das musst erstmal
    bringen.STARK -Schaun wir mal ob der Höhenflug weiter geht.Wir haben ja auch tolle Jungs im Slalom
    die ein starkes Rennen fahren können.Ich drück die Daumen unf freu mich auf eine tolle 2.Woche

  4. Veröffentlicht von Arno Dott am 15. Februar 2021 um 8:31

    Hallo Maria
    Es sind ja im Moment mit 4x Gold und 4x Bronze mal wieder sehr erfolgreiche Wettbewerbe für die Ski Marke Head…
    Wie kannst du dir das als Mitglied der „Head Familie“ erklären? Mal abgesehen davon, das sie auch tolle Athleten in ihren Reihen haben.

    Liebe Grüsse
    Arno

    • Veröffentlicht von Maria am 15. Februar 2021 um 9:28

      Hallo Arno!
      Head hat sich ja nun schon über sehr viele Jahre zur führenden Marke im Rennsport entwickelt. Die haben einfach super Leute in der technischen Entwicklung, so viele gute Serviceleute wie keine andere Firma und nicht zuletzt eben auch die größte Anzahl an Top-Athleten.
      Liebe Grüße, Maria

  5. Veröffentlicht von Herbert am 15. Februar 2021 um 10:17

    Hallo Maria
    Ich denke du hast gestern auch diese „Wahnsinnsaktion“ des Franzosen Maxence Muzaton gesehen. Meine Frage ist, ob in so einer Situation vom Läufer noch irgend etwas bewußt beeinflusst, gesteuert oder gelenkt werden kann, oder ob du einfach nur noch Passagier bist, und auf ein „glückliches“ Ende – was auch Gott sei Dank passiert ist – hoffen kannst.
    Lieber Grüße, Herbert

    • Veröffentlicht von Maria am 15. Februar 2021 um 20:00

      Hallo Herbert!
      Bei diesen Geschwindigkeiten und bei den Kräften, die da wirken, da macht man tatsächlich nicht mehr wirklich etwas bewusst. Der Franzose hatte gestern wirklich Glück, dass er das stehen konnte und keinen ganz üblen Abflug gemacht hat, denn an dieser Stelle ist auch noch die Piste unheimlich steil. Allerdings hat er sich vor seinem Dreher leider das Kreuzband gerissen, also schon auch ein bisschen Pech, der Arme!
      Viele Grüße und einen schönen Abend, Maria

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