Parallel Damen und Herren

Doppelte Freude: Katharina Liensberger (links) und Marta Bassino gewannen beide Gold
Mathieu Faivre war heute im Parallel-Rennen nicht zu schlagen

Heute fand erstmals bei einer alpinen Skiweltmeisterschaft das sogenannte Parallel-Rennen als Einzel-Wettbewerb statt. Kommen wir erst einmal zu den Medaillengewinnern und zu den Leistungen des deutschen Teams.

Bei den Damen gab es endlich die ersehnte Medaille für die Italiener, und dann gleich noch die Goldene! Marta Bassino gewinnt ex aequo mit Katharina Liensberger aus Österreich und Tessa Worley aus Frankreich holt Bronze.
Worley‘s Landsmann Mathieu Faivre holte die erste Goldmedaille bei dieser WM für Frankreich, Silber ging an Filip Zubcic aus Kroatien und Bronze an Loïc Meillard aus der Schweiz, der schon gestern in der Kombination ebenfalls Bronze gewann.

Das Team des DSV ging zwar leider leer aus, präsentierte sich aber mannschaftlich stark. Gleich drei der vier Starter bei den Männern (Stefan Luitz, Linus Strasser und Alexander Schmid) schafften es in die Finalläufe der besten 16 und bei den Damen konnte sich immerhin Andrea Filser ebenfalls qualifizieren.
Während Filser leider gleich in der ersten Runde gegen Federica Brignone ausschied, erreichten alle drei Männer das Viertelfinale, wo aber dann auch Luitz und Strasser scheiterten. Ganz knapp dran an Edelmetall war Alexander Schmid. Er fuhr im kleinen Finale gegen Meillard um Bronze, schied aber in einem knappen Rennen durch zu viel Risiko kurz vor dem Ziel aus. Jedenfalls konnten sich die deutschen Athleten heute bestimmt viel Selbstvertrauen für den morgigen Team-Event und auch für die anstehenden Technik-Wettbewerbe holen.

Nun wurde heute sehr viel über dieses Format diskutiert. Wie so oft bei Parallel-Rennen zeigte sich im Verlauf des Rennens immer mehr, dass sich einer der beiden Kurse, in diesem Fall der rote, zum schnelleren Lauf entwickelte. Zwar wird natürlich bei der Kurssetzung alles ganz genau abgemessen, vor allem die Abstände der Tore und der Radius, um die Läufe wirklich möglichst gleich und damit fair hinzubekommen. Trotzdem gibt es aber minimale Unterschiede im Gelände und auch die Piste verändert sich oft in dem einen Lauf etwas unterschiedlicher als in dem anderen. Es gibt aber ja immer einen Re-Run, das heißt für jede Ausscheidungsrunde wird gewechselt und jeder fährt immer einmal rot und einmal blau. Von daher fand ich das Rennen jetzt nicht wirklich so „unfair“, wie es von einigen dargestellt wurde. Auch eine Änderung des Kurses während des Rennens halte ich für ein schwieriges Unterfangen. Es wäre gegen das Reglement und käme bei einer anderen Disziplin auch nicht infrage, wenn sich da die Piste verschlechtert, was ja schon des öfteren mal vorkommt, siehe beispielsweise die Herren-Abfahrt am Sonntag. Da wurde es im Mittelteil auch von Läufer zu Läufer immer schlägiger und höhere Nummern hatten in diesem Abschnitt kaum mehr eine Chance. Außerdem wäre es meiner Meinung nach schwierig, den Lauf dann entsprechend sinnvoll umzusetzen, denn woher soll man denn wissen, welches Tor man um wieviele Zentimeter verändern sollte, ohne dass dann vielleicht alles ins Gegenteil umschlägt und plötzlich ist dann der andere Lauf schneller… Wie auch immer, ganz ideal ist die Gestaltung und Durchführung dieses Formats sicher noch nicht und man muss sich weiter Gedanken machen, wie man es optimieren kann.

Trotzdem fand ich, dass wieder guter Sport geboten wurde und alle Medaillengewinner haben sich diese auch verdient.

Mich würde sehr Eure Meinung interessieren. Schreibt also gerne in die Kommentare!
Den nächsten Blog gibt es natürlich wieder morgen nach dem Team-Event!

Liebe Grüße,

Eure Maria

9 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Anna-Maria am 16. Februar 2021 um 17:49

    Hallo Maria 🙂
    Ich finde den Parallelslalom eine super Disziplin, die sehr viel Spannung für die Zukunft verspricht. Schade dagegen finde ich, dass von vielen öffentlich kommuniziert wird, dass dies keine sportliche Höchstleistung etc. wäre. Das finde ich schade und respektlos gegenüber den Sportlern, denn auch die leisten meiner Meinung nach einiges – sie fahren vielleicht nicht so lang wie Abfahrer, fahren dafür aber immer wieder, üben einen neuen Start ein etc. Für mich verdienen diese Weltmeister (und auch alle anderen) denselben Respekt wie in den anderen Disziplinen.
    Dass ein Lauf schneller ist als der andere, das war auch in der Vergangenheit schon des Öfteren zu beobachten. Aber dafür gibt es ja einen Rerun und wer dann eben mit beiden Läufen am besten zurecht kommt, der gewinnt- und das verdient.
    Danke, dass du auch auf die kritischen Stimmen reagierst und dich da nicht von vornherein negativ positioniert!

    Liebe Grüße und großen Respekt auch an Dich für diesen super Blog!!

    Anna-Maria

    • Veröffentlicht von Maria am 16. Februar 2021 um 18:07

      Liebe Anna-Maria!
      Genau, das hat mich eben auch sehr gestört! Auch schade, dass einige der Top-Läufer auf den Start verzichtet haben, das nimmt schon ein bisschen die Wertigkeit. Aber wie du völlig richtig geschrieben hast, auch heute musste man eine sehr gute Leistung zeigen, um vorne dabei zu sein – vor allem über mehrere Läufe und ich freue mich für jede*n, dem das heute gelungen ist und mit einer Medaille belohnt wurde!
      Liebe Grüße, Maria

    • Veröffentlicht von Joachim Fischer am 16. Februar 2021 um 21:14

      Hallo Anna- Maria ,
      ich bin voll und ganz Deiner Meinung .
      Mit freundlichem Gruß Joachim

  2. Veröffentlicht von Herbert am 16. Februar 2021 um 17:56

    Hallo Maria
    Vorab ein Lob 😊 toller Beitrag bzw Kommentar 👍
    Für mich war es auch ein interessanter Bewerb. Das die „Penalty Time“ maximal 0,5 sec ist, gehört meiner Meinung nach geändert. Gerade wenn wie heute aufgrund des Geländes exakt zwei gleiche Läufe schwer auszustecken sind wirkt sich das doch sehr auf das Ergebnis aus. Auch gehörten solche Rennen vermehrt im Weltcup gefahren.
    Obwohl Österreicher freut mich die Goldmedaille 🥇 für Italien besonders. Nicht nur für das italienische Team vor allem auch für die Veranstalter und vielen Helfer ist dieser Sieg sehr sehr wichtig.
    Soweit für heute
    Liebe Grüße und einen schönen Abend
    Herbert

    • Veröffentlicht von Maria am 16. Februar 2021 um 18:02

      Danke, lieber Herbert, für deinen Kommentar. Sehe ich genauso! Und ja, endlich haben auch die Italiener was zu feiern! 🇮🇹🍾

  3. Veröffentlicht von Michaela Löber am 16. Februar 2021 um 19:33

    Hallo Maria, ich finde das Format auch klasse, so kann man auch wieder ein paar mehr Leute zur Sportart bringen! Es war heute richtig spannend! Das die Läufe nie gleich sind, kennen wir aus vielen Veranstaltungen beim Ski Weltcup! Was man hier vielleicht noch mal überdenken sollte, ist die Zeitname! Weil das war heute wieder schwierig nachvollziehbar! Dir noch einen schönen Abend!

    • Veröffentlicht von Maria am 17. Februar 2021 um 8:57

      Hallo Michi!
      Ja, schwierig nachvollziehbar und auch ein ziemliches Durcheinander. Bei einer WM sollte man nicht, wie Katharina Liensberger, eine halbe Stunde darauf warten müssen, bis man weiß, ob man Gold oder Silber gewonnen hat…
      Liebe Grüße, Maria

  4. Veröffentlicht von Joachim Fischer am 16. Februar 2021 um 21:27

    Guten Abend Maria ,
    vielen Dank für Deinen tollen und ausführlichen Blog .
    Ich finde die Parallel- Wettbewerbe
    sehr interessant . Eine 100prozentige
    Chancengleichheit wird man im alpinen Rennsport nie hinbekommen .
    Ich finde aber daß die Verantwortlichen einen super Job gemacht haben .
    Kritik sollte immer respektvoll sein .
    Gegenüber den Sportlern und den Veranstaltern .
    Und auch sonst im Leben .
    Einen schönen Abend noch und viel Spaß bei den Team – Rennen .
    MfG Joachim

  5. Veröffentlicht von Arno Dott am 17. Februar 2021 um 8:39

    Hallo Maria
    Absolut richtig deine Meinung zu dem Wettbewerb gestern, und auch allgemein…. Wenn man sich das Podium in beiden
    Wettbewerben anschaut, stehn da ja auch keine Skitouristen… Man hat ein Hin und Rückspiel, und am Ende setzen sich die besten durch………. Dieser Wettbewerb ist allen schon durch die mentale Belastung über die Länge sehr anstrengend für die Athleten.
    Wer den Wettbewerb anders haben will????? Nächste Station Skicross……………………….!!!!!!

    Beste Grüsse
    Arno

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